550. Todestag von Johannes Gutenberg (3.2.1468)

Porträt von Johannes GutenbergUnknown/F. A. Brockhauscommons.wikimedia.org/wiki/File:Johannes-Gutenberg.pngPublic Domain

Es gibt Erfindungen, die können weitreichende Folgen nach sich ziehen - zum Guten wie zum Schlechten. Eine Erfindung, die der Menschheit viel Gutes gebracht hat, ist der Buchdruck. Durch ihn wurde das Anfertigen von Schriften schneller und billiger, was mehr Menschen den Zugang zu Wissen und Bildung ermöglichte. Wäre Johannes Gutenberg diese Erfindung nicht gelungen, wäre sie mit Sicherheit einem anderen gelungen. Denn die einzelnen Entwicklungsschritte waren teilweise schon vorher bekannt, Gutenberg war nur der Erste, der diese miteinander kombinierte und sie verbesserte. Und so ist es nun einmal Gutenberg, der als Erfinder des Buchdrucks in die Geschichte einging.

Sein Leben

Die Biographie von Johannes Gutenberg beginnt schon einmal damit, dass man eigentlich nicht genau weiß, wann genau er eigentlich geboren wurde. Aber so um 1400 erblickte der kleine Johannes als drittes Kind der wohlhabenden Patrizierfamilie Gensfleisch in Mainz das Licht der Welt und wurde auf den Namen Johannes Gensfleisch getauft. Den Beinamen "zum Gutenberg" erhielt die Familie und damit auch Johannes erst 1420. Aufgrund seiner bürgerlichen Herkunft ist anzunehmen, dass Johannes die Lateinschule besuchte und eine angemessene Schulausbildung erhielt - dies kann aber nicht nachgewiesen werden. Die erste Spur von Gutenberg, die sich durch Quellen belegen lässt, stammt jedenfalls erst aus dem Jahr 1420, als er mit seinen Geschwistern und seiner Halbschwester Erbstreitigkeiten nach dem Tod seines Vaters (1419) vor Gericht austrug. Laut dieser Quelle war Gutenberg damals rechtsmündig und somit älter als 14 Jahre. Dann verliert sich seine Spur wieder, man weiß nur aus zwei Quellen, dass er sich 1429 nicht in Mainz aufhielt. Ab 1434 ist der Aufenthaltsort von Gutenberg wieder belegt, da er zur Durchsetzung von finanziellen Ansprüchen den Stadtschreiber von Mainz in Schuldhaft nahm aber ihn bald darauf wieder freiließ, um die Gunst der Strassburger nicht zu gefährden. Er blieb bis 1444 in Straßburg, was durch Steuerlisten und Gerichtsakten belegt ist. In diesen Gerichtsakten - es ging  eigentlich um finanzielle Ansprüche aus einem Gesellschaftsvertrag, wird auch ein weiteres Projekt genannt, bei dem es sich um den Buchdruck handeln könnte. 1444 verliert sich seine Spur abermals, ehe er 1448 wieder in Mainz auftaucht. In Mainz nahm er Kredite auf und arbeitete am Aufbau einer Druckwerkstatt. Ab 1450 begann er zu drucken, zwischen 1452 und 1454 entstand die bekannte Gutenbergbibel. Es folgte ein Gerichtsstreit über die Verwendung von Kreditmitteln, an dessen Ende Gutenberg seine Werkstatt samt Lagerbestand abtreten musste. Er zog zwar zurück in sein Elternhaus, beschäftigte sich aber weiterhin mit der Druckerei. 1465 wurde er von Adolf II von Nassau-Wiesbaden-Idstein, dem Kurfürsten und Erzbischof von Mainz, zum Hofmann ernannt, was ihm  einen gewissen Unterhalt an Kleidung und Nahrung sicherte und ihn von zusätzlichen Diensten und Steuern befreite. Am 3.2.1468 starb er in Mainz, was durch einen Druck belegt ist. Bestattet wurde er in der Mainzer Franziskanerkirche. Sein Grab ist allerdings nicht mehr auffindbar, da die Kirche im 18. Jahrhundert abgerissen und neu aufgebaut wurde.

Der Buchdruck

Als Gutenberg begann, sich mit dem Buchdruck zu beschäftigen, war dieses Feld nicht gänzlich neu, denn es gab schon einige Reproduktions- und Druckverfahren. Aber Gutenberg schaffte es als erster ein Gesamtsystem zu erschaffen und dieses dann weiterzuentwickeln. Zu den wichtigsten Entwicklungen gehören dabei:

  • das Handgießinstrument: Gutenbergs Entwicklung sah die Anfertigung einer Patrize (seitenverkehrte Form der Letter aus hartem Metall) vor, die dann in Kupfer gedrückt wurde, wodurch die Matrize (negative Form der Letter) entstand. In diese Matrize wurde daraufhin eine Legierung aus Zinn, Blei, Antimon und Wismut gegossen und so die entsprechenden Lettern erzeugt.
  • die Druckerpresse: Die Metalllettern wurden dann mit einem Winkelhaken in die Zeilen gesetzt, die Zeilen in einem Setzschiff zu einer Seite zusammengefügt und Buchstaben- und Zeilenabstände durch Blindmaterial angepasst, wodurch ein gleichmäßiger Blocksatz entstand. Anschließend wurde dieser Satz mit Druckfarbe bestrichen und in die Druckpresse, bei der es sich um die Weiterentwicklung einer Spindelpresse handelte, gelegt.
  • die Druckfarbe: Für die Bleilettern war eine andere Druckfarbe notwendig, als man sie bis dahin für den Holzdruck verwendete. So entwickelte Gutenberg eine Emulsion aus Leinölfirnis und Ruß.

Mit Hilfe dieser neuartigen Techniken druckte Gutenberg nicht nur seine berühmt gewordene Gutenberg Bibel, die aufgrund der Verwendung von 42 Zeilen pro Seite auch als B42 bezeichnet wird, sondern auch andere Texte. Die von ihm entwickelte Methode ermöglichte schnellere und vor allem qualitativ hochwertigere Drucke, wurde weiterentwickelt und hatte weitreichende Folgen. Fortan waren Drucke schneller zu bewerkstelligen, was den Preis von schriftlichen Erzeugnissen (Bücher wie auch Flugblätter und dergleichen) senkte, und so einen wesentlichen Beitrag dazu leistete, dass immer mehr Menschen Zugang zu Büchern und somit zu Informationen und Bildung bekamen. 

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